Eurasia, Jewish Nachlässe

Research output: Contribution to journalArticlepeer-review

Abstract

Die Frage nach der Zukunft der Judaistik ruft uns dazu auf, den Nachlass, die Überbleibsel der deutsch-jüdischen Literatur, auf die Frage nach den verborgenen, unerfüllten Potentialen ihrer Schriften anzusprechen. Die Frage nach der Zukunft unserer Studien impliziert nicht nur eine Bewegung vorwärts, sondern auch einen »Rückschritt« in die Verborgenheit der Tradition, d. h. in das, was übrig geblieben, verborgen ist. Sie nimmt uns mit auf einen langen Lernweg, der auch Umwege, Aussetzungen, Wiederholungen und Fluchtwege beinhaltet. Der vorliegende Aufsatz schlägt eine kurze Expedition in das Feld der deutsch-jüdischen Literatur vor, indem drei »Fallstudien« betrachtet werden: Franz Kafkas unvollendeter Roman Der Prozess, Else Lasker-Schülers orientalische Prosa und Erich Auerbachs Essay »Figura«. Hauptanliegen des Essays ist es, eine Neuorientierung auf diesem Gebiet anzubieten und die vergangenen Formen jüdischer Schriften als Potential für futuristische Erfahrungen zu verwerten, bei denen die orientalischen (östlichen) Ressourcen des jüdischen Literaturbetriebs nicht vernachlässigt werden, und sogar die Möglichkeit einer neuen Landkarte der Leserschaft, genannt »Eurasien«, aufzuzeigen.
Original languageEnglish
Pages (from-to)313-332
Number of pages20
JournalAschkenas: Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden
Volume30
Issue number2
DOIs
StatePublished - 1 Nov 2020

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