Abstract
Epistemologisch kann das Verstehen als eine sprachlich vermittelte Handlung bezeichnet werden, die entweder im individuellen Inneren oder im Zwischenmenschlichen den hermeneutischen Abgrund zu überbrücken versucht. Dem Verstehen liegt die Dichotomie zwischen dem Eigenen und dem Fremden zu Grunde. Sowohl bei dem selbstreflexiven Sich-Verstehen als auch bei der Verstehensbemühung fremder Phänomene bleibt die Grunddichotomie zwischen erkennendem Subjekt und zu erkennenden Objekten erhalten.01 Aber bei dem Verstehensakt geht es um mehr als das, was erkenntnistheoretisch und sprachlich gefasst werden kann, nämlich um eine verborgene Abstraktion, das in der Vormoderne durch den theologischen Diskurs vermittelt und in der Moderne in den psychologischen Diskurs der Innerlichkeit absorbiert wurde.02
Original language | German |
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Title of host publication | Kultur Nicht Verstehen |
Subtitle of host publication | Produktives Nichtverstehen und Verstehen als Gestaltung |
Editors | Juerg Albrecht, Jörg Huber, Kornelia Imesch, Karl Jost, Philipp Stoellger |
Place of Publication | Vienna |
Publisher | Springer Vienna |
Pages | 149-160 |
Number of pages | 12 |
ISBN (Electronic) | 978-3-211-27392-0 |
ISBN (Print) | 978-3-211-27392-0, 978-3-211-24235-3 |
DOIs | |
State | Published - 2005 |